Es gibt zweifellos loyale und engagierte Mitarbeiter, mit denen ein Unternehmen wächst und sich verbessert. Als Personalchef fragen Sie sich allerdings, wie Sie diese Mitarbeiter finden. Erhalten Sie hier von uns wichtige Tipps für Ihre erfolgreiche Mitarbeitersuche.
1 Employer Branding
Ein wichtiger Schritt, der allerdings nicht allein der Personalabteilung obliegt, ist das Feilen an der Arbeitgebermarke. Gute Kandidaten sind wählerisch, sie suchen sich ihren Arbeitgeber genau aus. Da aktuell auf dem Arbeitskräftemarkt um sie gerungen wird, können sie sich zwischen mehreren Angeboten entscheiden. Bevor sie sich bewerben, recherchieren sie online zu den Unternehmen, die aktuell Stellen ausgeschrieben haben. Sie sollten als Recruiter einmal diese Perspektive einnehmen: Wie würden Sie Ihr Unternehmen von außen beurteilen? Welche Vorteile bietet es auf dem Arbeitsmarkt gegenüber der Konkurrenz? Wie stellt es diese Vorzüge dar? Diese Außendarstellung als “Marke Arbeitgeber” ist das Employer Branding, an dem ein Unternehmen permanent arbeiten sollte.
2 Die eigene Karriereseite
Große Unternehmen machen es vor: Sie unterhalten eine eigene Karriereseite, die in der Regel in die Homepage eingebunden ist. Wenn diese Seite Ihrem Internetauftritt noch fehlt, sollten an dieser Stelle für Ihre erfolgreiche Personalsuche nacharbeiten. Interessen klicken nämlich von Ihrer Stellenanzeige auf Ihre Homepage und suchen dort eine Karriereseite. Idealerweise wird auf diese von der Stellenanzeige aus verlinkt. Die Karriereseite muss professionell wirken und immer aktuell sein. Listen Sie dort nicht nur alle offenen Stellen auf (tagesaktuell), sondern zeigen Sie auch, was Ihr Unternehmen für Vorzüge zu bieten hat und welche Chancen Mitarbeiter bei Ihnen ergreifen können. Natürlich dürfen Sie auch erwähnen, was Sie selbst von einem Mitarbeiter erwarten. Jede Webseite sollte heute mit Responsive Webdesign für mobile Endgeräte optimiert sein. Idealerweise stellen Sie auf Ihrer Karriereseite ein Tool für Online-Bewerbungen bereit.
3 Interessante Zusatzleistungen für Mitarbeiter
Attraktive Benefits binden gute Mitarbeiter und sind auch ein Pluspunkt beim Recruiting. Es kann sich um materielle Extras handeln (Diensthandy, Dienstwagen), doch auch die Verbesserung der Work-Life-Balance wird sehr geschätzt. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, die Förderung individueller Karrieren und Gesundheitsprogramme (die bAV gilt als Pflicht). Große Konzerne haben große Ressourcen für solche Zusatzleistungen, als KMU können Sie aber kreativ werden und individuelle Lösungen entwerfen. Die flexible Gestaltung der Arbeitszeit etwa verlangt nichts als organisatorischen Aufwand. Wenn der Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten darf, sparen Sie sogar Geld für die Einrichtung von Arbeitsplätzen. So können sich zwei oder mehr Mitarbeiter einen Arbeitsplatz teilen.
4 Erfolgreiche Personalsuche über soziale Medien
Soziale Netzwerke können sowohl beim direkten Recruiting als auch beim Kommunizieren Ihrer Arbeitgebermarke sehr nützlich sein. Diejenigen Netzwerke (Xing, LinkedIn, Facebook), die über detaillierte Daten ihrer Nutzer verfügen, erlauben den Transport Ihrer Botschaften direkt zur anvisierten Zielgruppe. Im Idealfall teilen die Nutzer Ihre Beiträge untereinander, Sie können also einen viralen Effekt erzielen. Diesen erhalten Sie vollkommen kostenlos. Allein Ihre Inhalte lösen ihn aus und verstärken ihn. Sie können in sozialen Netzwerken freie Stellen auch direkt ausschreiben. Richten Sie einen eigenen Social-Media-Kanal ein, doch überlegen Sie auch, ob sich nicht im einen oder anderen Fall bezahlte Werbung lohnt. Auf Facebook und Google (Programm AdWords) lässt sich schon mit kleinen Budgets relativ viel erreichen.
5 Personalsuche auf Job- und Karrieremessen
Regionale und nationale Job- und Karrieremessen ermöglichen es, mit talentierten Kandidaten persönlich zu sprechen. Das kann unverbindlich bleiben, doch im einen oder anderen Fall vereinbaren Sie einen Folgetermin und tauschen sich mit einer Fachkraft bei Ihnen vor Ort etwas genauer aus. Beim Recruiting von Führungskräften hat sich dieses vorsichtige Herantasten inzwischen als Standard etabliert: Man spricht eine Weile miteinander, bevor der Kandidat eine förmliche Bewerbung abgibt. Im SPIEGEL finden Sie eine Übersicht der Karriere- und Jobmessen 2018/2019.
6 Was bringt ein Headhunter beim Recruiting?
Wenn Sie eine erstklassige Fach- oder Führungskraft suchen, kommen Sie häufig an einem Headhunter nicht vorbei. Dieser kostet zunächst Geld, doch der Einsatz lohnt sich fast immer. Executive-Search-Dienstleister sind gut vernetzt und können geeignete Kandidaten ansprechen, die aktuell in einer guten Position beschäftigt, aber dennoch wechselwillig sind, sich jedoch ohne vorherigen, diskreten Kontakt über den Headhunter nirgendwo bewerben. In manchen Branchen kennen sich die Akteure – auch zwischen Konkurrenzunternehmen – so gut, dass der Kandidat bei einer direkten Bewerbung ein Leck befürchten muss. Wenn die Info zu seinem gegenwärtigen Arbeitgeber durchdringt, hat er mit großen Nachteilen zu rechnen. Diese zu umgehen ist ein Zweck der Tätigkeit von Headhuntern, die überdies eine große Expertise im Bereich des Recruitings mitbringen.
7 Kontakt zu ehemaligen Bewerbern halten
Bewerber, die nicht zu Mitarbeitern wurden, müssen Sie nicht vergessen. Es kann verschiedene objektive, sehr unemotionale Gründe gegeben haben, weshalb Sie zunächst nicht zusammenfanden. Vielleicht wollte der Kandidat damals in Ihre Gegend ziehen, doch dann hat sich doch etwas anderes ergeben. Vielleicht zieht er aber in den nächsten Jahren doch noch um. Wie auch immer: Es kann sich sehr lohnen, zu ihm den Kontakt aufrechtzuerhalten. Solche Kontakte halten Sie am besten professionell über die beiden Netzwerke Xing und LinkedIn. Sie könnten dem Kandidaten immer wieder einen Link mit Unternehmens-News zukommen lassen. In größeren Abständen wirkt das unaufdringlich und hält die “Tür offen”.
8 Junge Talente über Praktika und Abschlussarbeiten finden
Praktikanten können später ausgezeichnete Mitarbeiter werden. Die Praktika gelten daher für die Praktikanten und die Unternehmen als gleichermaßen wertvoll. Man lernt sich kennen, Sie können die jungen Talente fördern und zu einer späteren Bewerbung bei Ihnen motivieren. Das gelingt am ehesten, wenn die Schüler und Studenten in Ihrem Unternehmen recht positive Erfahrungen sammeln. Studierenden können Sie anbieten, diese bei der Abschlussarbeit zu unterstützen. Der Student ist dankbar, Sie gewinnen einen wertvollen Einblick in seine fachliche Expertise. Auf diese Weise finden Sie vielleicht später zusammen.
Nicht zuletzt: gutes Onboarding
Wenn Sie jemanden gefunden haben, werden Sie ihn am besten mit einem sorgfältigen Onboarding begeistern. Dazu gehören ein vorbereiteter Arbeitsplatz, eine freundliche Vorstellung im Team und eine Top-Einweisung. Diesen ersten Eindruck vergisst der Mitarbeiter nicht: Er fühlt sich dadurch nachhaltig an Ihr Unternehmen gebunden.