Führungskräfte, wie zum Beispiel Manager, sind häufig einer sehr hohen Belastung ausgesetzt. Nicht umsonst wird der Burnout auch als Managerkrankheit bezeichnet. Die hohe Verantwortung für andere Mitarbeiter und viel Arbeit, können zu immensem Stress führen. Findet kein Ausgleich statt und werden keine regelmäßigen Entspannungspausen eingehalten, führt dies unweigerlich zu noch mehr Stress. Möglicherweise werden die Mitarbeiter unfair behandelt, was sich negativ und unproduktiv auf das Arbeitsklima auswirkt. Mit Achtsamkeit für Führungskräfte, kann man diesem Problem begegnen.
Gelassenheit steigert die Produktivität
Als Führungskraft hat man es wahrlich nicht immer ganz einfach. Schließlich muss man viele Menschen führen und kann es dabei nicht immer zwingend allen Recht machen. Um ruhiger und gelassener mit den Mitarbeitern und sich umzugehen, empfiehlt es sich, mehr Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu bringen.
Die Emotionen können schon mal überkochen, wenn es nicht so läuft, wie man es sich vorstellt und sich Arbeitsabläufe durch unbedachtes Handeln möglicherweise verzögern und den ganzen Betrieb aufhalten. Die achtsame Führung der Mitarbeiter, stärkt das Miteinander des Teams. Nicht nur die Führungskraft wird gelassener, sondern alle Mitarbeiter. Dadurch wird der Berufsalltag noch produktiver.
Insbesondere vor einem wichtigen Meeting mit Geschäftskontakten fühlen sich viele Führungskräfte sehr angespannt, sodass es zu Fehlern kommen kann, die einen erfolgreichen Geschäftsabschluss verhindern könnten. Die Gedanken kreisen schon Tage vor dem Meeting darum, was alles schief laufen könnte. Das macht Angst und die Anspannung verstärkt sich. Das MBSR-Achtsamkeitstraining hilft dabei, auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Zielgerichtete Aufmerksamkeit macht gelassen
Durch das Achtsamkeitstraining lernt man in Konfliktsituationen ruhiger zu bleiben. Viele Führungskräfte sind nach einem stressigen Arbeitstag kaum noch dazu in der Lage, richtig abzuschalten. Ihre Gedanken kreisen selbst viele Stunden nach der Arbeit noch um die Arbeit. Durch das Achtsamkeitstraining fällt es ihnen wieder leichter, abzuschalten und damit stressbedingten Erkrankungen wie einem Burnout vorzubeugen.
Unter Achtsamkeit für Führungskräfte versteht man eine besondere Form der Aufmerksamkeit, die dazu führt, dass man den gegenwärtigen Moment bewusst wahrnimmt.
Die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion
Um Achtsamkeit zu lernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine der bekanntesten ist die sogenannte achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Im Englischen wird sie als Mindfulness Based Stress Reduction oder kurz MBSR bezeichnet. Dieses Achtsamkeitstraining wurde Ende der 1970er Jahre von Jon Kabat-Zinn entwickelt.
In MBSR-Kursen, die für gewöhnlich über einen Zeitraum von 8 Wochen gegeben werden, lernen die Leadership Teilnehmer, ihre innere Wahrnehmung zu verändern, sodass sie künftig gelassener mit stressigen Situationen umgehen können. Dies wirkt sich natürlich auch positiv auf den Führungsstil aus.
Die bekannteste Methode, um Achtsamkeit für Führungskräfte zu lernen und zu erfahren, ist die Meditation, die unter anderem im Rahmen des MBSR-Achtsamkeitstrainings erlernt wird. Neben den achtwöchigen Kursen gibt es auch kürzere Workshops.
Wie kann man achtsamer werden?
Wie kann man als Führungskraft achtsamer mit sich und seinen Mitarbeitern umgehen? Damit man seine Mitarbeiter besser führen kann, ist es zunächst erforderlich, sich und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen. Dies gelingt unter anderem mit Achtsamkeitsübungen wie:
- Bodyscan
- Gehmeditationen
- Atemmeditation
Beim sogenannten Bodyscan macht man eine gedankliche Reise durch den Körper und nimmt ihn bewusst wahr. Dadurch werden vielen Menschen zum ersten Mal ihre Verspannungen im Körper bewusst, sodass sie sie loslassen können.
Bei der der Gehmeditation konzentriert man sich auf das bewusste Wahrnehmen der Schritte. Bei der Atemmeditation konzentriert man sich auf den Atem. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen geschehen. Man kann zum Beispiel die Atemzüge zählen oder sich darauf konzentrieren, wie der Atem fließt. Wie er den Bauch und den Brustkorb bewegt oder wie er durch die Nase ein- und ausströmt.
Führungskräfte können jedoch auch während ihrer Arbeitszeit viel tun, um achtsamer zu werden. Statt während der Frühstückspause nebenher noch ein paar E-Mails zu checken, ist es sinnvoll, sich einfach nur auf das Essen zu konzentrieren und jeden Bissen bewusst wahrzunehmen. Wer nebenher noch Arbeit erledigt, muss damit rechnen, dass sich Fehler einschleichen, die später wieder ausgebügelt werden müssen.
Damit man nicht alle fünf Minuten gestresst den E-Mail Eingang kontrolliert, ist es besser, sich dafür feste Zeiten zu nehmen. Auch eine kurze Meditation am Arbeitsplatz, kann helfen, den Arbeitsalltag gelassener anzugehen und sich auf wichtige Meetings vorzubereiten.
Sich für ein paar Minuten bewusst auf den Atem zu konzentrieren, hilft dabei, wieder klarer im Kopf zu werden und Kraft für die anstehenden Aufgaben zu tanken. Es ist besser ruhig und gelassen an die Arbeit zu gehen, als voller Stress. Wer sich fit und wohl fühlt, kommt schließlich auch mit seiner Arbeit schneller und besser voran. Es schleichen sich weniger Fehler ein.
Das Telefon klingelt. Man nimmt ab und versucht nebenbei seine Arbeit noch weiter zu machen. Das geht meistens nach hinten los. Schließlich bekommt man nicht mehr alles mit, was der Gesprächspartner sagt, wenn man nebenher noch andere Dinge macht. Aufträge werden dann möglicherweise fehlerhaft ausgeführt, was mitunter sehr teuer werden kann. Wer achtsam telefoniert, hört seinem Gesprächspartner genau zu.
Achtsamkeit wirkt sich positiv auf den Führungsstil aus
Nicht nur Führungskräfte stehen unter Leistungsdruck, sondern auch die Mitarbeiter. Das bekommen sie spätestens dann zu spüren, wenn der Chef wieder einmal ausrastet, weil etwas nicht so gut gelaufen ist.
Durch Achtsamkeit reagieren Führungskräfte anders auf Probleme und finden kreative Lösungen. Als Führungskraft ist man auch immer ein Stück weit ein Vorbild. Lebt der Vorgesetzte den Mitarbeitern Achtsamkeit vor, werden sie es auch tun. Eine gemeinsame einminütige Meditation vor einem Meeting hilft dabei, dass die Mitarbeiter konzentrierter und gelassener im Meeting erscheinen. Zudem können sie entspannter miteinander umgehen und arbeiten, sodass es seltener zu Auseinandersetzungen kommt. Bei gutem Arbeitsklima wird die Effizienz und Produktivität des Unternehmens zudem gesteigert.