Upskilling ist die Höherentwicklung der Fähigkeiten (Skills) von Mitarbeitern. Das geschieht durch Trainingsprogamme, welche Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten. Erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Gründe es für die betriebliche Weiterqualifikation gibt und wie sie sich organisieren lässt.
Wichtige Gründe für Upskilling
Grund 1: Minimierung der Rekrutierungskosten
Nach Rekrutierungen müssen neue Mitarbeiter geschult werden. Das ist kostspielig. Die Society for Human-Resource Management ermittelte in einer Umfrage, dass US-Unternehmen dafür durchschnittlich 4.129 US-Dollar pro neu eingestelltem Mitarbeiter ausgeben. Die Kosten in Deutschland und Mitteleuropa dürften ähnlich hoch sein.
Gleichzeitig gaben die befragten Unternehmen an, dass es für sie deutlich kostengünstiger ist, die schon vorhandenen Mitarbeiter besser auszubilden. Auch die Organisation der innerbetrieblichen Weiterbildung soll wesentlich unaufwendiger sein als die Schulung von neuen Beschäftigten. Das spart Zeit und erhöht damit den Gewinn der Unternehmen.
Grund 2: Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens
Nur Unternehmen mit einer gut ausgebildeten Belegschaft können flexibel auf Veränderungen am Markt reagieren. In Zeiten der Digitalisierung erscheint das besonders wichtig.
Nach Untersuchungen des Think Tanks Brookings Institution sind davon vor allem diejenigen Firmen und Branchen betroffen, in denen digitale Arbeitsmittel zuvor eher eine kleine Rolle gespielt hatten. Doch an der Digitalisierung kommt heute kein Unternehmen mehr vorbei. Diese Firmen müssen ihre komplette Belegschaft nun in die betriebliche Weiterqualifikation schicken, damit die Beschäftigten die neuen Technologien erlernen. Vor allem die unteren und mittleren Qualifikationsstufen benötigen die Ausbildung sehr dringend. Das ist nur ein Bereich, in welchem es ohne Schulungen nicht geht. Es gibt viele weitere Bereiche. Firmen, die dem Technologiewandel mit Schulungsmaßnahmen begegnen, bleiben wettbewerbsfähig.
Grund 3: Verbesserung des Mitarbeiterengagements
Arbeitnehmer wünschen von sich aus Weiterbildungen. Das geht unter anderem aus Analysen des Gallup-Instituts hervor. Demnach halten 87 % der Millennials ihre berufliche Weiterentwicklung für enorm wichtig, bei den älteren Arbeitnehmern ist der Anteil geringfügig kleiner. In diesem Kontext stellte allerdings die National Skills Coalition fest, dass Arbeitnehmer oft zu wenig innerbetriebliche Angebote für eine Weiterbildung vorfinden. Ihre Arbeitgeber haben zu wenig Zeit und/oder Geld für die Konzeption und Durchführung dieser Programme.
Wenn aber ein Arbeitgeber Weiterbildungsmaßnahmen anbietet, wird er neben einer Erhöhung der Produktivität von besser qualifizierten Beschäftigten auch mit einem deutlich verbesserten Mitarbeiterengagement belohnt. Solche Unternehmen zeigen gleichzeitig, dass sie die Wünsche ihrer Belegschaft aufgreifen und das Engagement von Mitarbeitern, die sich verbessern wollen, sehr zu würdigen wissen.
Wie lässt sich die betriebliche Weiterqualifikation organisieren?
Schulungen können intern und extern durchgeführt werden. Beides ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Die Zeit für den Lernprozess lässt sich nicht verknappen, doch die technische Organisation können Unternehmen sehr verschlanken. Mit modernen, webbasierten Technologien funktioniert Upskilling (das es schon immer gab) heute viel unaufwendiger als früher. Ein probates Mittel sind Webinare. Dabei lernen die Beschäftigten bei einem Livestream am Rechner unter der Anleitung eines Dozenten, der gleichzeitig online Grafiken, Videos, Texte und Bilder einspielen sowie per Chat oder Skype mit den Teilnehmern eine Diskussion führen kann.
Der Zeitpunkt kann beliebig gewählt werden, es müssen nur alle Teilnehmer gleichzeitig vor ihren PCs (nötigenfalls auch Tablets oder Smartphones) sitzen. Die zweitbeste Möglichkeit ist der Abruf des aufgezeichneten Webinars. Diese Form der Weiterbildung wird von den Beschäftigten sehr gut angenommen.